Konsekration

Der theologische Fachbegriff „Konsekration“ leitet sich von dem lateinischen Verb consecrare ab, was übersetzt „heiligen“ oder „weihen“ bedeutet. Hauptsächlich wird damit die Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi innerhalb des Hochgebetes der Eucharistiefeier bezeichnet. Im Mittelalter gelangte die Theologie zu der Überzeugung, dass die Konsekration exakt zu dem Zeitpunkt geschieht, wenn der Priester die Worte Christi beim Letzten Abendmahl ausspricht: „Das ist mein Leib...“. Dieser seitdem oft als „Wandlungsworte“ bezeichnete Text wurde damals oft als alleiniger Gipfelpunkt der Messe verstanden und durch das Hochheben von Brot und Wein („Elevation“) besonders herausgehoben. Das hatte die Fehlentwicklung zu Folge, dass sich die Aufmerksamkeit des Volkes allein auf diesen Moment konzentrierte, der Rest der Messe nur als Beiwerk verstanden wurde.

Heute wird überwiegend nicht mehr die Ansicht vertreten, dass für die Wandlung irgendein bestimmter Zeitpunkt festgemacht werden kann, vor allem im Hinblick auf die Kirchen des Ostens, deren Hochgebete eine ganz andere Struktur aufweisen. Auch kennt die Liturgiegeschichte sogar Hochgebete, in denen die Abendmahlsworte Jesu Christi ganz fehlen. Wichtiger als die Frage nach einem genauen Moment, in dem sich die Wandlung vollzieht, ist für den Glaubenden ohnehin die Gewissheit, dass man in dem, was nach dem Hochgebet ausgeteilt wird, wirklich dem lebendigen Auferstandenen begegnen kann.

Weiterhin wird der Begriff Konsekration auch für besondere Weihungen und Segnungen gebraucht, die dem Bischof vorbehalten sind und die Verwendung des Chrisams beinhalten, wie z.B. die Weihe von Kirchen und Altären.

Manuel Uder

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