Anzeige: In Gottes Hand. Glaube in Krankheit und Leid - Erfahrungen eines Krankenhauspfarrers. Von Ulrich Lüke
Anzeiger für die Seelsorge 3/2025

Heft 3/2025Verwundbarkeit

Inhalt
1. Auflage 2025
Bestellnummer: Z010113
Erscheinungstermin PDF: 2025
Bestellnummer PDF: D103889
Auf dem Titelbild ist in diesem Monat eine Kintsugi-Schale abgebildet – ein Symbol für die Schönheit des Unvollkommenen. Kintsugi, die traditionelle japanische Reparaturtechnik, füllt Risse in zerbrochener Keramik mit Gold und verwandelt so das Zerbrochene in ein kunstvolles Detail. Dieses Kunsthandwerk führt vor Augen, dass das Gebrochene und Zerbrochene Teil des Lebens sein darf und dass wahre Heilung nicht im Verbergen von Verletzungen liegt, sondern in der Würdigung und Anerkennung ihrer Geschichte. Kintsugi ist also mehr als nur Handwerkskunst – es ist eine Lebenseinstellung. Diese Perspektive des Kintsugi ist auch in der Seelsorge von Bedeutung: Leben realisiert sich immer im Wechselspiel von Gesundheit, Verletzbarkeit, Verletzung und Heilung. In der Seelsorge geht es dabei nicht darum, die Risse zu verbergen, sondern ihnen Raum zu geben, um zu einer Quelle der Kraft und der Individualität zu werden. Wie bei der Kintsugi-Schale ist es das Akzeptieren und Integrieren von Bruchstellen, das wahre Heilung und Transformation ermöglicht. Der Verletzlichkeit gehen die Schwerpunktthemen in dieser Ausgabe des Anzeigers für die Seelsorge nach. Sie wollen dazu ermutigen, gerade auch im Gebrochenen etwas Wertvolles und Heilsames zu entdecken.

Über diese Ausgabe

Schwerpunkt

  • Gratis S. 5-8

    Auf dem Weg zu einem realistischen Verständnis des MenschenMenschsein und Vulnerabilität

    Vulnerabilität hat sich als geläufiger Begriff während der Pandemie etabliert als Bezeichnung einer bestimmten Form von Verletzlichkeit. Gerade so weist er aber einem Verständnis des Menschen den Weg, das das moderne Verständnis des Menschen in seiner Vernunftbegabtheit und Autonomie hinterfragen lässt und die Leiblichkeit und Angewiesenheit des Menschen als Bestimmungsfaktoren in den Fokus rückt.

  • Plus S. 10-14

    Psychologische Annäherung an klassische ErfahrungenVulnerabilität und Resilienz

    Über Verletzlichkeit nachzudenken und zu sprechen, ist für viele eine Herausforderung. Kein Wunder, dass dies von Unbehagen begleitet wird. Doch die Möglichkeit, verletzt zu werden beziehungsweise sich selbst oder andere zu verletzen, ist eine alltägliche und auch eine klassische Erfahrung. Um sie zum Ausdruck zu bringen, nutzen wir heute den Begriff der „Vulnerabilität“. Er ist allerdings noch nicht lange im allgemeinen Sprachgebrauch.

  • Plus S. 15-19

    Vulnerabilität, Ambiguitätstoleranz und ResilienzfaktorenVulnerabilität und Resilienz in Psalm 38

    Vulnerabilität und Resilienz sind vor allem in der Medizin und Psychologie zu einem produktiven Begriffspaar geworden, da das Erkennen von Wunden und Verwundbarkeit entscheidend ist, um den resilienten oder nicht resilienten Umgang mit ihnen detaillierter erfassen zu können. In besonderes verdichteter Weise kann die Bezogenheit von Resilienz und Vulnerabilität an dem Klagepsalm Psalm 38 aufgezeigt werden, da das Gebet einen Sprachraum eröffnet, in dem das Bewusstsein für die eigene Vulnerabilität und die damit einhergehende Ambiguitätstoleranz als wesentliche Resilienzfaktoren erlebt werden können.

Impulse

Im Blick

  • Plus S. 26-31

    25 Jahre Neugestaltung der Pfarrkirche Maria Geburt, Aschaffenburg-SchweinheimZu den Wirkungen eines Kirchenraums

    Renovierungen von Pfarrkirchen zählen in der kirchlichen deutschsprachigen Landschaft gewöhnlich zu eingespielten Standardvorgängen. Nach Abschluss der mehr oder weniger großen baulichen Arbeiten gehen die Gemeinden üblicherweise wieder ihre erprobten Wege. Nicht so nach der Umgestaltung der Pfarrkirche Maria Geburt in Aschaffenburg-Schweinheim vor 25 Jahren: Niemand hatte geahnt, welche Dynamiken, Auf- und Umbrüche die neue Raumgestalt in der Gemeinde längerfristig auszulösen vermochte.

  • Plus S. 32-40

    Acht Stationen eines kleinen Pilgerwegs der VerletzlichkeitZeige deine Wunde

    „Hast du dich verletzt?“, lautet die bange Frage einer Mutter, nachdem ihr kleines Kind beim Spielen hingefallen ist. Sofort holt sie ein Pflaster aus ihrer Tasche. Jede Lebensgeschichte ist nicht nur voll von Ereignissen, die gern in Fotoalben aufbewahrt und herumgezeigt werden; jede Biographie kennt auch die ungezählten Momente, die niemand gern erinnert und öffentlich macht. Gemeint sind die persönlichen Knotenpunkte im Lebenslauf, die einen Menschen mehr prägen, als wenn alles glatt gelaufen wäre – die Widerfahrnisse aufgrund von Verletzlichkeit und Verwundbarkeit. Der sprichwörtlich gewordene rote Faden der Vulnerabilität zieht sich durch die folgenden „Kreuzwegstationen“ und meditiert aus verschiedenen Blickwinkeln das Wunder der in Jesu Wundmalen geborgenen eigenen Wunden

Inspirierte Seelsorge

Autorinnen und Autoren