Kelly, Maite
Wolffsohn, Michael
Historiker und Publizist
Frings, Thomas
Wehrmann, Ilse
Diplom-Sozialpädagogin und Erzieherin
Krumeich, Gerd
Historiker
Ostern ist das zentrale Fest der Kirche. Dreh- und Angelpunkt des Glaubens. Gefeiert in einer eindrucksvollen Liturgie voller Sinnlichkeit und Symbolik. Doch der in allen Osternachtfeiern ähnliche Ritus verschleiert, dass die Christen das Osterfest zwar ähnlich feiern, dabei aber völlig unterschiedlich interpretieren. Denn obwohl das Osterereignis unangefochten im Zentrum der Verkündigung steht, wird es so unterschiedlich ausgelegt. Die einen verstehen es als „Glaubensbild", andere als „Tatsachenbericht", wieder andere als vage „Hoffnungsmetapher".
Nun ist es ja ein großer Reichtum der Katholischen Kirche, dass sie sich als universal versteht und in ihrer Weite viel zulässt, solange dadurch die Einheit der Kirche selbst nicht gefährdet ist. Und so mag es auch hilfreich sein, wenn die Kirche in ihrer Katholizität sich zunächst nicht gegen ein bestimmtes inhaltliches Verständnis der Auferstehung wendet, sondern vielmehr die Behauptung anzweifelt, dass man das Ostergeschehen tatsächlich verstehen kann. Eine intellektuelle Bescheidenheit und gläubige Demut ist gerade mit Blick auf das Ostergeschehen angebracht.
Die Beiträge in diesem Heft setzen sich damit auseinander, wie man sich dem Mysterium der Auferstehung heute nähern kann. Sie wollen aber nicht abschließend klarstellen, sondern zu einem anderen Umgang mit Ostern einladen: nicht intellektuell verstehend - sondern dankbar feiernd.
Ostern ist das zentrale Fest der Christen. Seelsorger stehen vor der Aufgabe, es immer wieder neu zu deuten und in das Leben der Gemeinde zu holen.
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