Kelly, Maite
Wolffsohn, Michael
Historiker und Publizist
Frings, Thomas
Wehrmann, Ilse
Diplom-Sozialpädagogin und Erzieherin
Krumeich, Gerd
Historiker
Dramatisch gestiegen ist die Zahl der Seelsorger, die mit dem sogenannten Burn-out-Syndrom zu kämpfen haben: Eine ernsthafte Erkrankung, die laut „Pschyrembel“, der als „Duden der Medizin“ gilt, als Endzustand einer Entwicklungslinie bezeichnet werden kann, die allzu oft mit idealistischer Begeisterung beginnt und über frustrierende Erlebnisse zu Desillusionierung und Apathie, psychosomatischen Erkrankungen, Depression und Suchtgefährdung führt. Auch Seelsorger sind vermehrt von dieser Erkrankung betroffen, die ihnen über viele Monate hinweg jede Lebenskraft raubt.
Das Paradoxe ist: Gerade der erfrischende Idealismus und die wohltuende Begeisterung, die viele Frauen und Männer in der Seelsorge auszeichnen, machen sie krankheitsanfällig. Denn nur allzu schnell vergessen Seelsorger in ihrem Engagement für andere, dass sie - als Burnout- Prophylaxe - auch angemessen für sich selbst sorgen müssen. Das Wort von der Nächstenliebe, die auch eine angemessene Form der Selbstliebe erfordert, gewinnt in der Seelsorge eine völlig neue Brisanz.
In den vier Schwerpunktbeiträgen dieses Heftes gehen die Autoren der Frage nach, auf welche Ursachen das Burn-out-Syndrom zurückzuführen ist und wie man sich vor ihm schützen kann. In der Rubrik „Im Blick“ stellt Patrik C. Höring die neue Sinus-Jugendstudie vor.
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