Kelly, Maite
Wolffsohn, Michael
Historiker und Publizist
Frings, Thomas
Wehrmann, Ilse
Diplom-Sozialpädagogin und Erzieherin
Krumeich, Gerd
Historiker
Gott geht seine eigenen Wege. Das war schon immer so. Abseits der Machtzentren kam er zur Welt, in einem unscheinbaren Stall (vielleicht auch in unscheinbaren Höhlen) in Bethlehem. Seine Mutter und sein Vater waren einfache Leute – wohl eine typische Handwerkerfamilie. Wo wird Gott wohl heute geboren? Im Flüchtlingslager christlicher Kurden, die aus Angst vor den marodierenden IS-Truppen ihre Heimat verlassen haben? In einem Slumgebiet in Sierra Leone, über das eine Ausgangssperre verhängt wurde, nachdem dort ein Ebola-Fall publik geworden ist? In einem zerschossenen Hochhaus im Grenzgebiet der Ukraine, das zur Zielscheibe in einem längst beendet geglaubten Machtkampf zwischen Ost und West wurde?
Die Menschwerdung Gottes, die sich in so einmaliger Weise in Bethlehem vollzog, ist längst noch nicht abgeschlossen. Umso wichtiger ist es, nicht von den allabendlich per Nachrichten ins Haus gelieferten Schicksalen und Katastrophen abgestumpft die Augen für das Schicksal anderer Menschen zu verschließen. Sondern sensibel dafür zu bleiben, dass Gott auch heute in den Opfern von Krieg, Gewalt und Not zur Welt kommt. Die Beiträge dieses Dezemberheftes gehen der Frage nach, wo Gott heute Mensch wird. Und laden dazu ein, Gott auch im eigenen Leben zur Welt kommen zu lassen.
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