Jeder Veränderungsprozess in einer Organisation, und darum auch jeder kirchliche, benötigt konstitutiv eine klar gefasste Selbstwahrnehmung in der gesellschaftlichen Umwelt sowie ein hierauf bezogenes Wissens- und Ressourcenmanagement. Gaudium et spes hat vor 50 Jahren eine neue Selbstwahrnehmung von Kirche eröffnet, die sie gerade unter den Herausforderungen von Veränderungsprozessen handlungs- und planungsfähig macht. Gaudium et spes gibt der Dogmatik die Sprache, um eine Veränderung von Kirche nicht als Verlust, sondern als Artikulation ihrer Identität zu erkennen. Hierin liegt eine wesentliche Bedeutung der Pastoralkonstitution bis heute.
Von Matthias Sellmann