Fazit
Das Ziel des interreligiösen Dialogs ist nicht, die bestehenden Differenzen in Glaubensfragen zu überwinden oder zu ignorieren, sondern letztlich mit den Unterschieden leben zu lernen, aber auch voneinander zu lernen. Heribert Prantl hat nach den Anschlägen von Paris und angesichts der Pegida-Bewegung in Deutschland in einem Kommentar in der Süddeutschen Zeitung ein ernüchterndes Bild gezeichnet: „All die Expertenforen, all die klugen Expertisen und guten Absichten, all die Akademietagungen und interreligiösen Dialoge schwimmen wie Schnittlauch auf einer Suppe von Vorurteilen. Sie sind nicht in der Lage, Konsistenz und Zusammensetzung der Suppe zu verändern.“ Ich bin überzeugt, dass dies nicht so ist. Ich würde eher das Bild vom Sauerteig verwenden: Auch wenn nur wenige den Dialog wirklich praktizieren, so verändern sie doch Haltungen, Sichtweisen und Beziehungen von vielen in den Religionsgemeinschaften und in der Gesellschaft.