Plus S. 5-8 Grundprinzipien des christlichen Glaubens: Barmherzigkeit und Gerechtigkeit Barmherzigkeit ist offensichtlich das große theologische Leitthema von Papst Franziskus. Bei näherer Betrachtung aber ist es einer der Leitgedanken, der die Verkündigung von Papst Franziskus, Papst Benedikt XVI. und Papst Johannes Paul II. verbindet. Sie alle erinnern in ihrer Lehrverkündigung an ein entscheidendes Grundmotiv der christlichen Tradition und auch der Katholischen Soziallehre: Ohne Liebe und Barmherzigkeit kein Christentum! Von Reinhard Marx
Plus S. 11-14 Wie die Kirche neue Glaubwürdigkeit erlangen kann: Eine Pastoral der Barmherzigkeit Dem Willen Jesu gemäß soll die Kirche in ihrer Verkündigung und in ihren Gesten die Barmherzigkeit Gottes leben und bezeugen. Damit ist eine „Pastoral der Barmherzigkeit“ angesagt, die alles pastoral-seelsorgliche Tun an diesem Leitwort ausrichtet und deren inhaltliche Konturen dieser Beitrag aufzeigt. Von Philipp Müller
Plus S. 15-18 Barmherzigkeit ist das pulsierende Herz des Evangeliums: Misereor: „Nur darum bitte ich Gott“ Es ist eine der bekannteren Szenen der Evangelien, in der dieses Wort „misereor“ vorkommt. Jesus spricht es aus: „misereor super turbam“. Oder in der Version der Einheitsübersetzung: „Ich habe Mitleid mit diesen Menschen“ (Mk 8,2). Er steht vor dieser großen Menge Menschen, 4.000 sagt Markus. Es ist eine einsame Gegend, es ist schon spät, die Menschen haben Hunger. Drei Tage haben sie nichts gegessen. Katastrophenhilfe ist nicht in Sicht. Von Pirmin Spiegel
Plus S. 20-23 Der 100. Katholikentag und das Jahr der Barmherzigkeit: Seht! Die ausdrucksstarken Augen der jungen Frau auf dem Werbeplakat ersetzen fast die Einladung, um die es geht: Kommt zum 100. Katholikentag, der vom 25. bis 29. Mai 2016 in Leipzig stattfindet. Wohlwollend, hoffnungsvoll und trotzdem nachdenklich kommuniziert ihr Blick das Leitwort des 100. Jubiläums: „Seht, da ist der Mensch!“ Von Stefan B. Eirich
Gratis S. 29 Persönlich Thomas Sternberg geb. 1952, ist Direktor der katholischen Akademie Franz-Hitze-Haus in Münster, Mitglied des Landtages in Nordrhein-Westfalen und seit 2015 Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).
Gratis S. 30-33 Versuch eines erneuerten Führungsverständnisses angesichts eines grundlegenden Transformationsprozesses von Kirche: Lokale Kirchenentwicklung und Führung Der Begriff lokale Kirchenentwicklung steht wie kein Zweiter für die Idee einer partizipativen, aus dem Bewusstsein der Taufe heraus sich entwickelnden Kirche im jeweiligen Sozialraum, die versucht, die Charismen aller ernst zu nehmen und basierend auf dem Kirchenverständnis des Zweiten Vatikanums das gemeinsame Priestertum aller Getauften zu leben. Hierzu sind viele Erkenntnisse, Methoden und Denkanstöße aus unterschiedlichen weltkirchlichen Kontexten (Erfahrungen aus Linz, Großbritannien und Poitier ebenso wie aus Übersee: Südafrika und Asien) verarbeitet und adaptiert worden. Derzeit lassen sich in diesem Zusammenhang allerdings nur sehr wenige Hinweise zu einem sich notwendigerweise veränderten kirchlichen Führungsverhalten identifizieren. Von Andreas Lukas Fritsch
Plus S. 34-36 Anpassung, Einbunkerung und politische Radikalisierung als Versuchungen schrumpfenden Christentums. Eine sozialpsychologische Betrachtung: Das Wagenburg-Syndrom Angesichts des unaufhörlichen, zuletzt gewachsenen Mitgliederschwundes der Kirchen wird mittlerweile sogar von einem „Ende des Christentums“ in Europa gesprochen. Das mag voreilig klingen angesichts unwägbarer Zeitläufe, die der christlichen Religion durchaus auch wieder Plausibilitätsgewinne verschaffen könnten, und übertrieben im Blick auf ihre immer noch imposanten Ressourcen sozialer Wirksamkeit. Von ihrer globalen Bedeutung ganz zu schweigen. Doch tut man gut daran, sich für das eher pessimistische Regionalszenario geistlich und organisatorisch zu wappnen. Von Andreas Püttmann