Am Ende eines langen Weges durch die Heilige Schrift, kurz vor dem Osterevangelium, bekommt die zur Osternacht versammelte Gemeinde eine theologische Nachhilfestunde durch den Apostel Paulus. „Wisst ihr denn nicht, dass wir alle, die wir auf Jesus Christus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? […] Wenn wir nämlich ihm gleich geworden sind in seinem Tod, dann werden wir mit ihm auch in seiner Auferstehung vereinigt sein“ (Röm 6,3.5). Wer es bis jetzt noch nicht weiß, bekommt hier noch einmal einen Verständnisschlüssel in die Hand: Am Ende steht das Leben, nicht der Tod. In der Taufe wird dieses neue Leben von jedem Christen existentiell nachvollzogen. Die darauffolgende Evangelienlesung (im Lesejahr B: Mk 16,1–7) fügt dem nichts hinzu, blickt zurück auf das leere Grab und das Erschrecken der drei Frauen, die Jesu Leichnam nicht im Grab vorfinden. Zu diesem auferstandenen Jesus sollen sie gehen, ihm sollen sie in Galiläa begegnen – er lebt (Mk 16,7).
Von Martin Nitsche