Im März kündigt sich das Frühjahr an. Nach Monaten der Dunkelheit lässt sich die Sonne wieder sehen – die Tage werden länger. Doch vielen stecken noch die Monate in den Knochen, in denen dem Körper schlicht zu wenig Vitamin D zur Verfügung stand. Ein Mangel dieses Vitamins, dessen menschlicher Bedarf zu 90 Prozent mithilfe des Lichts der Sonne im Körper gebildet wird, raubt vielen Menschen ihre Vitalität. Das Phänomen, das sich einstellt, reicht von Melancholie über depressive Verstimmung bis hin zu einer behandlungsbedürftigen Depression und ist gerade Seelsorgern, die gelernt haben, für psychische Stimmungen sensibel zu sein, nicht fremd. In ihrer pastoralen Praxis, vielleicht aber auch im eigenen Lebenskontext, begegnen Seelsorgern diese Schattierungen der Niedergeschlagenheit. Und auch der Bibel sind diese depressiven Stimmungen nicht unbekannt. Die Schwerpunktbeiträge verstehen sich in diesem Monat als ein Angebot zum Auf-Leben: Sie laden dazu ein, sich dem Phänomen der Niedergeschlagenheit zu stellen und ihm trotz einer dominanten Leistungs- und Spaßkultur zu trauen, wobei gerade für Seelsorger ein differenzierender Blick wichtig ist: zwischen einer melancholisch- niedergeschlagenen Stimmung und einer eventuell behandlungsbedürftigen Depression.
Von Manfred Lütz