Eine existentielle FrageGendergerechte Teilhabe an Amt und Macht in der Kirche

Im Jahr 1963 markierte Papst Johannes XXIII. in seiner Enzyklika Pacem in terris die sogenannte Frauenfrage als eines der „Zeichen der Zeit“. Knappe 60 Jahre später beherrscht diese weitaus drängender als zuvor die kirchliche Diskussion. Aber wir debattieren heute nicht einfach die „alte Frauenfrage“ weiter. Vielmehr sind wir mit den aktuellen Fragen genau bei den Aspekten des „neuen Feminismus“ (Margit Eckholt), die sich zusammenfassen lassen als die sozialethisch und theologisch begründete Forderung nach gerechter Teilhabe an Macht und Amt.

Fazit

Die Frage nach der gerechten Teilhabe von Frauen in der Kirche stellt eine entscheidende Frage für das Gelingen von Kirche-Sein im 21. Jahrhundert dar, aber auch für die Frauen, die sich (noch) in der Kirche engagieren. Eine Kirche, die sich in eine völlig von der Gesellschaft getrennte Nische und Kontrastposition hineinargumentieren würde, hat weder soziologisch noch wissenschaftlich-theologisch eine Chance. Die sozialethische Forderung nach gerechter Teilhabe, die bislang vielfach von der kirchlichen Sozialverkündigung an die Gesellschaft außerhalb der Kirche gerichtet war, holt nun völlig zurecht die Kirche selbst ein. Damit die Kirche mit ihrer Botschaft (wieder) glaubwürdig wird, damit auch die Kluft zwischen vormoderner Kirche und moderner Gesellschaft überbrückt wird, muss die Kirche diese Forderung nach Partizipation ernstnehmen, daraus entsprechende Schritte ableiten und vor allem handeln. Glaubwürdig kann Kirche, kann Verkündigung nur dann sein, wenn ihre Ansprüche an die Welt zuallererst auch für sie selbst gelten!

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