Ottmar Fuchs

geb. 1945, war von 1972 bis 1981 in der Seelsorge tätig. Seit 1981 war er zunächst Professor für Pastoraltheologie und Kerygmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät Bamberg, später Professor für Praktische Theologie an der Katholisch Theologischen Fakultät der Universität Tübingen.

Was empfinden Sie als Ihre Stärke?
Meine Bücherphilie und dass ich keine Langeweile kenne.

Was stört Sie an sich selbst?
Immer wieder viel! Besonders manche Ungeduld.

Welche Eigenschaft schätzen Sie bei anderen Menschen?
Offenheit und Ehrlichkeit, Zuhören und Empathie

Welche Eigenschaft stört Sie bei anderen Menschen?
Die verstörende Verbindung von Ignoranz und Arroganz.

Wer hat Sie stark beeinflusst?
Paul Claudel, Annette von Droste-Hülshoff, Walter Benjamin, Theodor W. Adorno.

Welcher Theologe fasziniert Sie?
Etliche! Immer wieder Karl Rahner, Helmut Merklein, Mary Jo Leddy und Phyllis Tribble.

Welche Bibelstelle gibt Ihnen (heute) Kraft für den Alltag?
Die Dynamik vom kolonialen zum postkolonialen Heil: „Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. … Wer kann dann noch gerettet werden? Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich“ (aus Mk 10,17–29).

Was ärgert Sie an der Kirche?
Klerikale Verlogenheit und Selbstsucht, Sturheit und Rechthaberei.

Was wünschen Sie der Kirche?
Für die „Oberkirche“: Mut zur Selbstbefreiung, auch zur Selbstauflösung, für die „Basis“: Inspiration und Kraft für die Zukunft.

Was wünschen Sie sich von der Kirche?
All die Veränderungen, die sicher nicht kommen werden!

In welchen Momenten empfinden Sie tiefes Glück?
Beim ersten Schluck Kaffee am Morgen. In Begegnungen mit geliebten und geschätzten Menschen, in der Poesie, in der Musik.

Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Die Hoffnung, dass Liebe nie zugrunde geht, ist unmöglich, aber ich bin so verrückt!

Für welche Hobbys nehmen Sie sich Zeit?
Für den Schreibtisch in seinen Musen und Tätigkeiten in viele Welten hinaus und hinein (schon als Kaplan freute ich mich auf die letzten Stunden am eigenen Schreibtisch: ein Ort der Freiheit, der Zuflucht und neuer Horizonte).

Wer ist Ihr Lieblingsschriftsteller?
Im Moment: Christa Wolf.

Welche Musik bevorzugen Sie?
Fast jede Musik, wenn sie gut ist, besonders Konzert, Oper und Chansons.

Von welchem Leben träumen Sie heimlich?
Als Kind träumte ich von einen Baumhaus, so was hätte ich immer noch gerne: angereichert mit Büchern, zugängig für Menschen, mit denen ich auch schweigen kann.

Was möchten Sie im Leben erreichen?
Mutig und kreativ alt werden.

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