Wenn der Glaubenskosmos zerrinnt, wie uns die 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung deutlich vor Augen führt, verflüchtigt sich auch die herkömmliche Gebetspraxis, verstummen die Betenden. Doch darin kann auch eine Chance liegen, denn eine Tür öffnet sich zum Beten ohne Worte: zu Meditation und Kontemplation und zum Beten mit Gesten und in Gebärdenzyklen. Der Körper übernimmt die Führung und vermag Betende in eine neue Erfahrung zu führen, die sie auf eine andere Weise mit dem Göttlichen zu verbinden vermag, vielleicht sogar eine tiefere.
Von Christiane Bundschuh-Schramm