Anzeige: Warum ich an Gott glaube von Gerhard Lohfink

Artikel

Online

  • Gratis Kirchenmusik

    Musik und Theologie im spannenden MiteinanderAus der Lösung ein Rätsel machen

    „Wir haben ein Problem mit Gott, weil er uns nicht mehr imponiert.“ Der renommierte Philosoph Peter Sloterdijk hat es auf den Punkt gebracht. Gott - entweder so weit entfernt, dass er uns nicht mehr berührt, oder so nahe, dass wir uns von ihm nicht mehr berühren lassen. Im rasenden Informationstrubel scheint es uns schwer zu fallen, überhaupt noch erschüttert und überwältigt zu werden.

2021

  • Plus Anzeiger für die Seelsorge Heft 1/2021 S. 15-18

    Wer gut klingt, dem glaubt man gernMusik, Mission und das Erleben des Glaubens

    „Was sind Sie denn jetzt eigentlich, Pastor oder Kantor?“, fragte mich die begeisterte Besucherin, als ich in der Theatinerkirche in München die Notenpulte des Orchesters auf die Seite räumte. Durch den Habit war ich als Ordensmann erkennbar und hatte soeben die musikalische Leitung eines geistlichen Konzertes und des Offenen Singens hinter mir. Die Kirche war proppenvoll, und die Atmosphäre des gelungenen Abends spürbar. Wahrheitsgemäß antwortete ich also: „Naja, ich bin eben beides.“ Worauf prompt die überraschte Antwort folgte: „Was für ne coole Kombi!“ Ich konnte nur beipflichten und freute mich über die Reaktion der wohl eher kirchlich fernstehenden Zuhörerin.

  • Plus Anzeiger für die Seelsorge Heft 1/2021 S. 19-23

    Zur Rolle der Musik für die Glaubenspraxis(Neue) Evangelisierung in Tönen

    Friedrich Nietzsche schrieb als 26-jähriger Professor an seinen Freund Erwin Rohde am 30. April 1870: „In dieser Woche habe ich dreimal die Matthäuspassion des göttlichen Bach gehört, jedes Mal mit demselben Gefühl der unermesslichen Verwunderung. Wer das Christentum völlig verlernt hat, der hört es hier wirklich wie ein Evangelium.“

  • Gratis Anzeiger für die Seelsorge Heft 1/2021 S. 11-14

    Musikalische Sozialisation und Neue Geistliche LiederSongs für den Glauben

    Viele Christinnen und Christen sind im Lauf ihrer religiösen Sozialisation von den Texten der Neuen Geistlichen Lieder geprägt worden. Der Bamberger Theologe Thomas Laubach hat zahlreiche Texte verfasst, die längst ihren festen Platz im Repertoire christlicher Musikkultur gefunden haben. Über die Bedeutung Neuer Geistlicher Lieder für die (auch eigene) religiöse und musikalische Sozialisation schreibt er in folgendem Beitrag.

Vielfalt in der Gestaltung und Teilhabemöglichkeit

Heute gibt es die Möglichkeit, dass sich jede:r in der Kirchenmusik durch ihre Variabilität und vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten wiederfinden kann.

So gibt es unterschiedliche Arten des Gesangs und der musikalischen Gestaltung. Neben dem klassischen Gemeindegesang und dem Singen in einem Chor gibt es auch traditionelle Gruppen wie beispielsweise eine Schola, die ältere lateinische Choralgesänge vorträgt. Auch moderne Formen der Mitgestaltung wie Bands, Instrumentalisten usw. haben Einzug in die Kirchenmusik gefunden.

Dabei gibt es viele verschiedene Instrumente, die zum Einsatz kommen können. Genau genommen gibt es keine Einschränkung bei der Auswahl der Instrumente. Dadurch entsteht grundsätzlich und in Kombination mit den verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten auch eine größere Partizipationsmöglichkeit, da sich Gemeindemitglieder sowohl mit ihrem Gesang als auch mit anderen musikalischen Talenten einbringen können. Dennoch ist die Orgel weiterhin das klassische und zentrale Instrument in der Kirche. Viele Kirchen zeichnen sich gerade auch durch ihre prachtvollen Orgeln aus. Normalerweise unterscheiden sich Orgeln in Klang, Größe etc. und werden dadurch meist zu einzigartigen Musikinstrumenten. In vielen größeren Kirchen wie einem Dom befinden sich sogar mehrere Orgeln.

Mittlerweile gibt es auch bei der Musikauswahl eine große Bandbreite. Früher, d.h. vor der Liturgiereform durch das Zweite Vatikanische Konzil in den 1960er Jahren, wurden Lieder im Gottesdienst nur auf Latein gesungen. Latein war damals auch die Sprache, in der regulär die Messe gefeiert wurde. Die verwendete Musik und Texte machten also durch die Einführung der Muttersprache eine große Entwicklung durch. Die Kirchenmusik hatte daneben auch selbst immer Einfluss auf den Fortschritt bzw. die Entwicklung von Musik im Allgemeinen. Thematisch gibt es Kirchenlieder für (fast) jeden Anlass. Sie sind aber oftmals nicht nur einer einzelnen Kategorie zuzuordnen. Einerseits findet man Lieder mit zum Kirchenjahr passenden Texten (etwa zum Advent, Weihnachten, Weihnachtszeit und analog dazu zur Fastenzeit, Ostern, Osterzeit etc.). Andererseits gibt es Kirchenlieder für bestimmte Feiern (z.B. Beerdigungen, Heiligenfeste), Zielgruppen (v.a. Kinder und Jugendliche), Stimmungslagen oder Anliegen (bspw. Vertrauen und Trost). Auch für jeden Abschnitt des Gottesdienstes wurden und werden passende Lieder geschrieben. Teilweise wird bei ihnen auf biblische Vorlagen zurückgegriffen (z.B. die Psalmen). Generell dienen biblische Texte, Motive, Gebete, etc. oft als Grundlage für Liedtexte. Einige Theolog*innen waren neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit auch Liedertexter und Komponisten. In dieser Weise brachten sie ihre Theologie in anderer, oft leichter zugänglicher Sprache ins Wort. Daher befinden sich in Gesangbüchern auch Lieder zu spezifischen theologischen Inhalten (z.B. zu Jesus, Trinität, Schöpfung).

Das kirchenmusikalische „Standardwerk“ für den Gebrauch im Gottesdienst oder zu Hause ist das Gotteslob, welches im Jahr 2013 in einer überarbeiteten Fassung neu herausgegeben wurde. Das Liedgut ist im Gotteslob unterteilt in einen vorderen, allgemeinen „Stammteil“, der auch Erklärungen und Andachten enthält, und einen hinteren, regional-/bistumsspezifischen Teil. Beide Abschnitte sind nach den bereits angesprochenen Kategorien gegliedert. Neben dem Gotteslob gibt es weitere Gesangbücher. Diese kann man ebenfalls kategorisieren: u.a. für den Gebrauch einer bestimmten Zielgruppe oder auch nach der (Ordens-)Gemeinschaft, die eine eigene Liedsammlung herausgibt.

Kirchenmusiker*innen werden entweder in Gemeinden/Pfarreien angestellt oder für einzelne gespielte Gottesdienste bezahlt. Sie arbeiten also haupt- oder auch nebenberuflich. Ihre Aufgaben können vielfältig sein und je nach eigenen Interessen und Wünschen oder Angeboten der Gemeinde variieren. Klassischerweise besteht das Aufgabenfeld im Orgelspiel (als Organist*in), im Kantorendienst und in der Leitung von Chören unterschiedlicher Altersgruppen. Studium oder auch Ausbildung bereiten auf einen Dienst als Kirchenmusiker*in vor. Dabei gibt es verschiedene Abstufungen/Qualifikationen je nach Dauer und Abschluss.

Die Kirchenmusik trägt erheblich dazu bei, dass Gemeindemitglieder aktiv am Gottesdienst teilnehmen können und ihm nicht nur beiwohnen. Mittlerweile gibt es sogar populärmusikalische Ableger wie z.B. den „Hillsong“. Die Kirchenmusik ist variabel und kann immer wieder (neu) zeitgemäß gestaltet bzw. interpretiert werden.

Nils Thomas