Tiefe und alte Verlegenheiten verbinden sich mit dem Weihnachtsfest. Einerseits wird die Geburt Jesu Christi in der Weise gedeutet, dass im irdischen Erscheinen Gottes die Verklärung der Welt gesehen wird. Mit der Menschwerdung Gottes ist demnach schon der Sieg über Leid und Tod gegeben. Andererseits werden Kreuz und Krippe, die fremde Herberge und der Stall dagegen gesetzt. Die Geburt des Herrn ist der Anfang seines Kreuzweges. Beide Weisen haben ihren wahren Kern und ihre Gefahr: Die Verklärung der Menschwerdung kann den Menschen Jesus und seine Menschlichkeit verzehren, so dass ein liebliches, idyllisches Fest übrig bleibt. Die Beschränkung auf Krippe und Kreuz lässt fragen, warum dieser Weg Jesu die Welt aus den Angeln heben soll. Bei der Suche nach dem rechten Anfang, über Weihnachten und weihnachtliches Leben zu sprechen, ist der Beginn die Heilige Schrift. Denn erst die Boten Gottes eröffnen uns die erneuerte Wirklichkeit.