Zusammenfassung / Summary
In einem kürzlich erschienenen Artikel schlägt N. Na’aman eine neue Interpretation des rätselhaften Verses Jos. 19,35 vor17. Er verbindet Jos 19,35a mit der fehlenden Nordgrenze von Naphtali in Jos. 19,35b und schlägt vor, anstelle des enigmatischen HṢDYM, ‘Sidonier’ zu lesen. Zudem hält er fest, dass die befestigten Städte von Jos 19,35a weder unnummeriert noch ungenannt seien und die Nordgrenze von Naphtali bezeichnen würden. Jos 19:35b ist dementsprechend eine Liste von Ortslagen in der Ebene von Ginnosar. Der biblische Text datiert seiner Meinung nach in die Zeit der assyrischen Eroberung. Der vorliegende Artikel untersucht diesen Vorschlag und kommt zum Schluss, dass aufgrund sich überlagernder Hypothesen und wegen fehlender archäologischer Zeugnisse, die historische Wahrscheinlichkeit für diesen Vorschlag eher dürftig ist. Der Vorschlag des Verfassers18 sollte deshalb nach wie vor in Betracht gezogen werden weil: 1) der Vers nicht nachträglich verändert worden ist. 2) ein seltener Gebrauch der hebräischen Sprache vorliegt. 3) die Deutung von archäologischen Funden gestützt wird.
In a recent article Na’aman suggests a new interpretation to the enigmatic verse of Josh 19:3515. The first half of this verse (Josh 19:35a) he connects to the missing northern border of the tribe of Naphtali from Josh 19:34b. He suggests reading Sidonians instead of the enigmatic HṢDYM and maintains that the fortified cities (Josh 19:35a) are unnumbered and unnamed toponyms in the northern borders of the tribe of Naphtali. Josh 19:35b is accordingly a list of four toponyms located in the plain of Ginosar. The biblical description dates, in his view, to the Assyrian conquest. This article examines this proposal and concludes that due to the accumulation of hypotheses and the lack of archaeological evidence, the historical probability of this proposal is rather meager. The interpretation proposed by me16 should be considered still tenable because of the following reasons: 1) The verse is not manipulated. 2) It suggests a rare usage of the Hebrew language. 3) The proposal is supported by archaeological discoveries.