Zusammenfassung / Summary
Die südafrikanische Gesellschaft ist gekennzeichnet von Vergewaltigung und Gewalt an Frauen. Obwohl fast achtzig Prozent der südafrikanischen Bürger sich selbst als Christen bezeichnen, sind diese negativen Erscheinungen auch unter diesen weit verbreitet. Die Frage, die sich in diesem Artikel stellt, ist, ob religiöse Texte für die Heilung der südafrikanischen Gesellschaft hilfreich sein können. Der vorliegende Beitrag argumentiert, dass eine unkritische Interpretation der Geschichte Susannas (Ergänzungen zu Daniel) in der Septuaginta die negativen Einstellungen und Verhaltensweisen von Männern gegenüber Frauen nicht ändert. Um einen gangbaren Weg aufzuzeigen, befragt der Artikel die Erkenntnisse von Michel Foucault über die Beziehung zwischen Macht und Wissen, die Unterwerfung der menschlichen Körper und die Versachlichung des Themas. Darüber hinaus wird Peter L. Bergers Verständnis der sozialen Struktur der Wirklichkeit und der Rolle der Religion innerhalb den Gesellschaften dafür ausgewertet, um die auf Religion basierenden geschlechtsspezifischen Vorurteile und der Vergewaltigung darzustellen.
The South African society can be described as a society infested by rape and violence against female persons. Although nearly eighty percent of South African citizens see themselves as Christian, female rape and violence against women is a common occurrence. The question posed in the article is whether religious texts can be of value in healing the South African society. The paper argues that an uncritical reading of the story of Susanna (Additions to Daniel) in the Septuagint does not change negative attitudes and behaviour of males towards women. To articulate the argument, the article utilizes insights of Michel Foucault on the relation between power and knowledge, the submission of human bodies and the objectification of the subject. Furthermore, Peter L. Berger’s understanding of the social construction of reality and the role of religion within societies is employed to examine the relationship between religion based gender biases and rape.