Zusammenfassung / Summary
Die Anwendung der kognitiven Linguistik zu dem Text von Ps 151 ist für unser Verständnis des Liedes unverzichtbar. Die Verwendung von „räumlichen“ und „körperlichen“ Markern wie „klein“, „Brüder“, „Hände“, „Kopf“, und einigen anderen räumlichen Funktionen, die der Autor verwendet, machen es möglich, die Erzählung in einen „kognitiven räumlichen und körperlichen Rahmen“ nachzustellen. In diesem speziellen exegetischen Rahmen kann Ps 151 als ein Konflikt beschrieben werden, der zwischen einer irdischen Autorität / Macht und dem Gott Israels tobt. Durch diesen Konflikt ist David neu gestaltet vergleichbar einem Gefäß oder der Verkörperung von Gottes Autorität. Während des Prozesses der Verkörperung wird David von einer strukturellen Mensch-Raum Umgebung erhöht, um an Gottes Gott-Platz teilzunehmen. Im Konflikt zwischen Gott und den irdischen Mächten, wird in Gottes Gott-Platz eingedrungen und dieser bedroht. Gemäß diesem Psalm ergreift Gott selbst Maßnahmen um David wie ein Gefäß neu zu gestalten, damit seine Autorität und Ordnung auf der Erde wiederherzustellen.
Applying cognitive linguistics to the text of Ps 151 is indispensable for our understanding of the song. Studying the author’s use of ‘spatial’ and ‘bodily’ markers such as ‘small’, ‘brothers’, ‘hands’, ‘head’, and a few other spatial features makes it possible to reconstruct the narrative into a ‘cognitive spatial and bodily framework’. In this particular exegetical framework, Ps 151 can be described as a conflict raging between an earthly authority / power and the God of Israel. Through this conflict David is recreated as a vessel or embodiment of God’s authority. During the process of recreation David is elevated from a human-space structural environment to partake in God’s god-space. In the conflict between God and the earthly powers, God’s god-space is invaded and threatened. According to this psalm, God Himself takes action and recreates David as a vessel to restore his authority and order on earth.