Zusammenfassung / Summary
Der Artikel untersucht Mk 7,31-37 und Mk 8,22-26 in erzähltheoretischer Perspektive. In den Blick genommen wird dabei der Erzähler, den der Leser aufgrund bestimmter Merkmale im Text rekonstruiert. Methodisch wird dabei die auf Gérard Genette zurückgehende Unterscheidung zwischen Stimme und Modus aufgegriffen, im Bereich der Stimme jedoch auch von Genette nicht angeführte Analyseaspekte berücksichtigt (Explizität und Unzuverlässigkeit). Ergebnisse jeden Analyseaspekts werden anschließend theologisch zu deuten versucht. Dass es sich bei beiden Texten um eine von der markinischen Redaktion aufgelöste Doppelüberlieferung handelt, wird dadurch nicht widersprochen. Dennoch zeigt sich, dass diese Perspektive auf den Text auch neue Deutungspotenziale zu eröffnen vermag.
In this paper I analyze Marc 7:31-37 and 8:22-26 from a narratological point of view. It focuses on the narrator, who is constructed by the reader according to specific features of the text. To do so, the paper applies Gérard Genette’s concept to distinguish voice and mode. However, concerning the voice, some analytical aspects (explicity and unreliability) are added to his concept. The results of the analysis regarding the individual aspects are transferred to a theological interpretation. The results are in line to the prevalent opinion that both pericopes set up a double tradition. However, this synchronic focus on the text still opens up new perspectives for the theological interpretation, especially in the areas of explicity and focalization.