Acta Apostolorum mit besonderer Berücksichtigung der Auslegungsgeschichte von Apg 1 & 15 in der Reformationszeit

Zusammenfassung / Summary

Obwohl feststeht, dass die Auseinandersetzung mit der Apostelgeschichte eindeutig den christlichen Kirchenwissenschaften zugeordnet wurde, gestaltete sich der exegetische Fokus, mit Ausnahme des Chrysostomus, in seinen Anfängen nicht sehr vielversprechend. Unter diesem Aspekt verdienen die spätmittelalterlichen und frühmodernen Kommentare zur Apostelgeschichte umso größere Aufmerksamkeit. Viele der von Müller-Abels untersuchten Kommentare des ersten Jahrtausends stellen die des zweiten Jahrtausends keineswegs in den Schatten. Lyra, dem eine hohe Sensibilität für den zunehmenden Rückzug des jüdischen Gesetzes aus dem öffentlichen Raum Kirche zuzuschreiben ist, gilt als Repräsentant für das Interesse am Inhalt der apostolischen Verkündigung. Justus Jonas Herangehensweise gestaltet sich ähnlich. Selbst wenn Lorinus sich für den Papismus ausspricht (gegen Calvin, für den Jakobus nur der Moderator war) und die äußerliche Bedeutung von Sakramenten und Werken betont, zeigen indessen Kommentare aus reformatorischer und postreformatorischer Zeit, sowohl von Salmerón als auch Bullinger, wie apostolische Autorität biblisch, konziliar und harmonisch wahrgenommen wird – Immer unter dem Vorzeichen „Gott wirkt durch Geschichte“, auf herausragende Weise durch die katholische Autorenschaft.

As focus of exegetical attention, the Acts of the Apostles began very unpromisingly with Chrysostom an exception, although a case can be made that Christian church histories were the true receivers’ of Acts. This makes the late medieval and early modern commentaries on Acts even more worthy of attention. Most of the first millennium commentaries considered by Müller-Abels do not put those of the second-millennium in the shade. Lyra is representative of those who were most interested in the content of the Apostolic preaching with sensitivity for the gradual lessening of the Jewish Law in the Church. Justus Jonas is similar. However the Reformation and post-Reformation commentaries show how apostolic authority is considered to be biblical, conciliar and harmonious – and this from Salmerón as much as Bullinger, even if Lorinus promotes Papalism (against Calvin for whom James was just the moderator) and the importance of external sacraments and works, with “God working through history ”prominent in the Catholic authors.

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