Zusammenfassung / Summary
Es wurden einige Texte aus der Einheitsübersetzung, vor allem des Alten Testaments, ausgesucht und mit dem hebräischen Masoretentext und zuweilen auch mit dem Text der Septuaginta verglichen. Die dabei leitende Frage war, wie die EÜ mit dem Urtext (Hebräisch und Griechisch) verfährt. Es ist festzustellen, dass die Übersetzung, was das Alte Testament betrifft, sich vielmehr dem Wortsinn, den Satzkonstruktionen, aber auch dem Klang des Hebräischen anzunähern versucht hat. Manche schwierige Übersetzung hätte einen erklärenden Hinweis in einer Fußnote verdient. Auch der Blick ins NT hat gezeigt, dass die neue EÜ sich dem griechischen Urtext anzunähern versucht hat. Sie hat neue wissenschaftliche Erkenntnisse integriert und in der Übersetzung den heutigen Sprachduktus „angemessen“ berücksichtigt, ohne einem falschen Aggiornamento zu verfallen. Trotzdem bleiben bei solch einem großen Übersetzungswerk viele Frage offen (es unterliegt einem Semper Corrigendum). Das wird vor allem dann sichtbar, wenn es sich um komplexe Textstellen handelt, die weder zu harmonisieren noch zu vereinfachen sind. Hier könnte der Rat, den die Schule Rabbi Aqibas im Umgang mit schwierigen Textstellen gibt, hilfreich sein: „Gerade dort verbergen sich die tiefen Bedeutungen der Tora“.