Zusammenfassung / Summary
Schon seit Philo nahmen die hellenistischen Juden an, dass das platonische Verständnis der Gottheit völlig in Einvernehmen mit den jüdischen Schriften war. Die von den alexandrinischen Übersetzern getroffenen Entscheidungen ermöglichten und förderten sogar ein platonisches Verständnis des heiligen Textes auf Griechisch, insbesondere von Exodus 3:14, 15 und dem Tetragrammaton. Nachfolgende jüdische und christliche Bibelübersetzer standen im Widerspruch gegen diese philosophische Abweichung. Dieser Artikel versucht, solche Übersetzungstraditionen aufzuspüren und alternative griechische Darstellungen der ursprünglichen hebräischen Begriffe zu untersuchen, die die biblischen Grundgedanken über Gott nicht untergraben würden. Zu diesem Zweck wird auch die Spannung zwischen „Sein“ und „Werden“ innerhalb theologischer und philosophischer Rahmenbedingungen aufgetragt.