Zusammenfassung / Summary
Die Texttypentheorie, die das wissenschaftliche Paradigma der Textgeschichte des Neuen Testaments bis in die Gegenwart hinein prägt, erweist sich im Lichte der Kohärenzmethode als überholt. Die Texttypentheorie ist auf eine Reduktion der einbezogenen Evidenz angewiesen und gibt sich schon dadurch als unzulässige Simplifizierung zu erkennen. Anhand der Kohärenzmethode wurde gezeigt, dass die Texttypentheorie ohne Verlust für die textkritische Analyse zugunsten eines Neuansatzes aufgegeben werden kann. Dieser Neuansatz geht von der Beschreibung von Beziehungen zwischen individuellen Textzeugen aus, die als Elemente einer generellen Entwicklung gesehen werden, die in der spätbyzantinischen Textform ihren Abschluss findet.