Zusammenfassung / Summary
Dass einige Texte des Alten Testaments eine besonders unstabile Form haben, wird deutlich, wenn man alle erhaltenen Textzeugnisse miteinander vergleicht. Die Tatsache, dass viele Manuskripte im Einzelfall voneinander abweichen, ist in Bezug auf die texthistorische Methodik noch nicht ausreichend bewertet worden. Dieser Beitrag untersucht die Entwicklung und Auslegung des Fluches über den Wiederaufbau von Jericho in Josua und 1 Könige sowie in den Texten aus Qumran. Methodische Auswirkungen dieses Falles auf das diachrone Studium der hebräischen Bibel werden diskutiert. Es zeigt sich, dass ein Ansatz, der eine Vielzahl von Texten und Methoden kombiniert, erforderlich ist.