Zusammenfassung / Summary
Der „Minimalismus“ entstammt der Kritik am gescheiterten Versuch der biblischen Archäologie, eine Geschichte des biblischen Israels so zu schreiben, als ob sie die Geschichte Palästinas oder die Geschichte der südlichen Levante widerspiegeln würde. Mein aktuelles Interesse an diesen Debatten hängt mit der begrenzten Brauchbarkeit der biblischen Erzählungen von Samuel und Königen für das Verständnis der vielen kleinen regionalen Geschichten Palästinas zusammen. Ich möchte den Leser auch daran erinnern, dass der „Minimalismus“ die hart erkämpfte Einsicht der kritischen Bibelwissenschaft widerspiegelt, dass diese Erzählung auf die Weiterführung der mythischen Erzählungen der Genesis über den namensgebenden Patriarchen, Israel und seine zwölf Söhne, ausgerichtet ist und schwerlich einen vorbehaltlosen Ausgangspunkt für eine kritische Geschichte Palästinas bietet. Diese ausgedehnte biblische Erzählung bietet kaum einen unbedingten Ausgangspunkt für eine kritische Geschichte Palästinas, sondern bietet vielmehr im Wesentlichen ein mythisches Verständnis der Vergangenheit.