Als ich in Langscheid oberhalb des Sees nach einer Unterkunft frage, werde ich von dem Bewohner einer schicken Villa ein paar hundert Meter nach oben geschickt: „Dort gibt es einen Chinesen und dort kriegen Sie auch ein billiges Zimmer.“ Der „Chinese“ entpuppt sich als ein zuvorkommender Niederländer, der das Hotel und zugleich ein thailändisches Restaurant leitet. Preiswerte Zimmer, ein großartiges Restaurant, ein feines Frühstück. Eine größere Gästegruppe spornt sich gegenseitig an, die jeweils schärferen Gerichte, die mit zwei, drei oder vier „Schoten“, zu bestellen. Ich bin mit meinem vegetarischen Gericht „ohne Schote“ sehr gut bedient. Was für ein Chinese!
Kurz hinter Sundern erfahre ich zunächst, dass es heuer Pfifferlinge satt, aber nur ganz wenige Steinpilze gibt. Ich erfahre auch, was es mit der nahegelegenen „Bauernautobahn“ auf sich hat. Man kann es sich denken. Doch anschließend sind auch die Einheimischen eher ratlos. Bei Westenfeld beginnt das „Wanderparadies Altes Testament“. Schön, doch wie kommt es zu diesem Namen? Zeit genug nachzudenken habe ich. Dann, inmitten des Paradieses, eine erklärende Tafel. Eine der Vermutungen: Die Pfarrei Hellefeld bestand ursprünglich aus zwölf Ortschaften, die einen „Bund“ geschlossen haben und ein Kirchspiel, einen Pfarrbezirk, bildeten. Der Bund aber verweist auf das Volk des Bundes, auf das Alte Testament. Für mich war es ein ruhige Wanderung durch eine fast menschenleere Gegend.
Später, am Nachmittag, bin ich in Meschede, laufe hoch zur Abtei Königsmünster.