Mariensäule für den Frieden? Prager Stadtrat sagt Nein

Eine Bürgerinitiative Prager Christen setzt sich dafür ein, auf dem Altstädter Ring die Nachbildung einer barocken Mariensäule aufzustellen, deren Original 1918 zerstört worden war. Eine breite Stadtrat-Allianz aus Kommunisten, Sozialdemokraten, Grünen und der populistischen Partei „Aktion unzufriedener Bürger“ hat gemäß der antikirchlichen Tradition im „atheistischsten“ Staat Europas das Ansinnen abgelehnt.

Die ursprüngliche Mariensäule stammt vom Barockbildhauer Jan Jiri Bendl. Sie war 1650 zum Dank für den Sieg über die Schweden im Dreißigjährigen Krieg auf dem zentralen Platz der Altstadt errichtet worden. Das fünfzehn Meter hohe Werk galt später als ein Symbol der verhassten Habsburgerherrschaft über Böhmen. Wenige Tage nachdem sich die Tschechoslowakei von Habsburg losgesagt hatte, wurde 1918 die Säule abgerissen. Ein paar Teile lagern noch im Nationalmuseum.

Nach der Jahrtausendwende haben Bildhauer eine Nachbildung aus indischem Sandstein angefertigt, momentan deponiert in einem Nebeneingang der Teynkirche. Die neue „alte“ Mariensäule verstehen die Organisatoren als Friedensdenkmal.

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