Ich weiß noch nicht was anfangen / mit diesem angebrochenen Tag / eine Möwe gleitet über das Meer / ganz nah zu mir an den Strand / sie erinnert mich daran / heute früh stand ich auf / ohne gebetet zu haben:
Führ du mich, Gott, durch den Tag / hilf mir, das Rechte denken, sagen und tun / die absurde Idee, helfen zu können / liegt nur in deiner Macht.
Du, mein Gott, hast mich verwandelt / hast mich stark gemacht, ich war es nicht / wie deine Steine am Firmament / so hafte ich an dir, oder / wie Feuer auf dem Holz / wie die Füße eines Baumes / in der Erde verankert sind / so möchte ich verankert sein in dir.
„Halte dich nicht für unerlösbar“ / hörte ich dich sagen / als ich über eine Steinmauer sprang / seither lebe ich in der Hoffnung / auf diesen kommenden Tag.
Ich verstehe jetzt gut: Das Licht / erschreckt uns mehr als die Dunkelheit / denn im Lichte können wir unsere Schatten sehen.
Du willst, dass ich bleibe, du willst / dass ich lebe / so lass mich dein Licht / weitertragen / wohin du mich führst.
Rosemarie Egger