Die Juden hierzulande sollten in Gottesdiensten wieder für Deutschland beten. Das wünscht der Judaist Daniel Stein Kokin. Das Synagogen-Gebetbuch enthält eine Bitte für Israel und eine für das Land, in dem man lebt. Seit dem Holocaust wurde dieses Gebet in Deutschland jedoch nur noch selten verwendet. Heute sollte das aber wieder möglich sein. Mit dem Gebet identifizieren sich Juden mit dem Land, in dem sie leben. „Ich finde das in Ordnung in unserer Zeit“, so Stein Kokin. Gerade heute sei es wichtig, „für dieses Land, für die Gesellschaft, für die Erhaltung der demokratischen Werte, für Toleranz und Offenheit“ zu beten. Juden sollten zeigen, dass sie Vertrauen in die Gesellschaft haben.