Dass die katalanische Volksabstimmung über eine Loslösung von Spanien in Gewalt mündete, wurde in ganz Europa mit Sorge aufgenommen. Viele kritisieren die unnachgiebige Haltung der Separatisten, aber auch das harte Durchgreifen der Zentralregierung. Die liberal-konservative Zeitung „La Vanguardia“ (Der Vorkämpfer) aus der katalanischen Hauptstadt Barcelona beklagt eine allgemeine „Trostlosigkeit“ nach dem Referendum. „Niemand kann auf die Ereignisse stolz sein. Niemand kann sich brüsten. Niemand kann sich zufrieden zeigen. Niemand kann sich als Sieger darstellen. Wir alle haben verloren.“ Man dürfe jetzt jedoch nicht in Selbstmitleid verharren. „Es müssen sofort Wege des Dialogs gesucht werden. Wir schlagen die Einrichtung einer unabhängigen Kommission aus Juristen und angesehenen Persönlichkeiten vor, die innerhalb einer bestimmten Frist der spanischen Zentral- und der katalanischen Regionalregierung einen Lösungsvorschlag unterbreitet. Einen Vorschlag, der nach einer Einigung der politischen Instanzen der katalanischen Gesellschaft in einer friedlichen und freien Wahl zur Abstimmung vorgelegt werden könnte.“