Der eigene Tod wird weggeschoben, während der Tod der Anderen – im Krankenhaus, Hospiz, Pflegeheim, im Krimi, bei Krieg, Katastrophen und Unfällen – zwar als befremdlich, aber durchaus bewusst und öffentlich wahrgenommen wird. Vincenzo Paglia, Präsident der päpstlichen Akademie für das Leben, zeichnet mit historischen, philosophischen, literarischen, sozialwissenschaftlichen und biblischen Kenntnissen sowie mit vielen Erfahrungen aus der Seelsorge ein Panorama vom „Skandal Tod“. Der Autor regt dazu an, der Verdrängung von Krankheit und Sterben, dem Sog der Euthanasiebestrebungen, der aktiven Sterbehilfe eine Gemeinschaft der Nachdenklichen entgegenzustellen.
Paglia will der Mitmenschlichkeit im Angesicht des Todes wieder Relevanz verleihen, auch spirituell. Scharf wendet er sich gegen die babylonische Sprachverwirrung, die Euthanasie als „schönen Tod“ verharmlost. „Der Sterbende braucht die Liebe dessen, der ihn begleitet, wie der Gesunde den Sterbenden braucht, um den Sinn des Lebens noch besser zu begreifen.“