Klöster waren im Mittelalter nicht nur ein Hort des Weltwissens, sondern haben auch zur Prägung der Kultur sowie der Landschaften beigetragen. Das erklärte der oberste bayerische Denkmalpfleger, Mathias Pfeil. In vielen Klöstern wurde Land erst urbar gemacht. Durch die „Bewirtschaftung wurden ganze Landstriche definiert, durch die Entwicklung von Handwerkstechniken sowie die Bildung kamen entscheidende Anstöße für unsere Berufswelt.“
Zudem haben die Klöster auch die Pflanzenwelt beeinflusst. „Die Nonnen und Mönche holten viele Arten aus dem Mittelmeerraum zu uns nach Norden“, sagte Thomas Hövelmann vom Naturschutzbund. In den Klostergärten wurden diese dann als Gewürz- und Heilpflanzen kultiviert.
Salbei und Ringelblume etwa haben so den Sprung über die Alpen geschafft. Hierzulande können sie nur in Gärten wachsen, in der Natur würden sie den Winter und den Konkurrenzdruck durch einheimische Pflanzen nicht überstehen. Andere Arten kommen jedoch auch in der Wildnis zurecht, wie etwa das Immergrün oder wilde Tulpen. Die „ausgebüxten Pflanzen“ helfen auch den Archäologen. An einer Stelle mit vielen wilden Tulpen könnte beispielsweise früher ein Kloster gestanden haben.