In Zeiten, in denen Religion unter dem Verdacht steht, Ursache von Gewalt zu sein, und in denen (pseudo)religiös motivierter Terror zur Tagesordnung zählt wie die Unterdrückung von Glaubensminderheiten, setzt der Band von Hubertus Lutterbach einen anderen Akzent. Die humanisierende Kraft der gelebten Religion rückt der Essener Professor für Christentums- und Kulturgeschichte in den Mittelpunkt.
Anhand beispielhafter „solidarischer Initiativen“ – darunter die „Tafel“, die „Arche“, die Hospizbewegung oder die Telefonseelsorge – erörtert der Band, wie diese an die „zahlreichen christlichen Traditionen“ caritativen Engagements anknüpfen. Glaube und Religion werden so sichtbar als eine „Quelle von Mitmenschlichkeit“, als eine kaum zu unterschätzende Ressource bürgerschaftlichen Engagements. Es ist der gelebte Glaube, der eine „beherzte Mitmenschlichkeit“ erfahrbar werden lässt. Religion als Lebensstil.