Wenn Religion nicht frei sein darf

In die Medienöffentlichkeit gelangen immer nur die prominenten Fälle von Verweigerung der Religionsfreiheit. Dabei leben rund drei Viertel der Menschheit in Ländern, in denen die Religionsfreiheit mehr oder weniger stark eingeschränkt ist. Das reicht von der Todesstrafe bei Bekehrung etwa vom Islam zum Christentum bis hin zu Schikanen bei Studium oder Berufswahl. Umso wichtiger sind Bücher, die aufklären wie der vorliegende Band. Nach einleitenden Kapiteln widmet sich das Buch verschiedenen Ländern, analysiert die Situation. Zwar erhebt das Buch keinen Anspruch auf Vollständigkeit, schade ist aber, dass nicht auch die westliche Welt miteinbezogen wurde. So bleibt die Analyse auf die augenscheinlichsten Problemfälle – darunter China, Myanmar oder Syrien, Irak und Türkei – beschränkt. Die Zwischentöne eines religionsfeindlichen Klimas teilweise auch im Westen bleiben unbesehen. Doch verschweigen die Autoren positive Entwicklungen nicht: das wachsende Bewusstsein für den Schutzwert einheimischer Religionen in Lateinamerika oder die öffentliche Debatte über Gewissensfreiheit in Marokko.

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Kauder, Volker; Pöttering, Hans-Gert (Hg.)

Glauben in BedrängnisReligionsfreiheit als Menschenrecht

Verlag Herder, Freiburg 2017, 223 S., 20 €

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