Katholiken bekreuzigen sich, Evangelische nicht. Diese Gewohnheit will der Thüringer Katholik und Lehrer Klaus Töpfer jetzt ändern und auch Evangelische für das Kreuzzeichen gewinnen. Der Glaube an den einen Gott sei wichtiger als die über Jahrhunderte gepflegte Betonung des Trennenden zwischen den Konfessionen, so Töpfer. Nun versucht er Laien, Amtsträger und Theologen für sein Ansinnen zu gewinnen.
Das Kreuzzeichen sei ein Gestus, den auch Martin Luther praktiziert und empfohlen habe, schrieb Ilse Junkermann, die Bischöfin der evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, an Töpfer. Das Zeichen zeigt „die Verbundenheit mit Christus und ist deshalb immer auch eine Tauferinnerung“. Wenn es bei evangelischen Christen heute nicht mehr üblich ist, sei das keine „Herabsetzung“, sondern ein „Vergessen-Haben“. Inzwischen entdecken jedoch gerade Jüngere das Kreuzzeichen wieder für sich.