Die katholische Kirche El Salvadors hat in einem eigenen Archiv Dokumente über Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Bürgerkriegs gesammelt. Diese Informationen werden Gerichten zur Verfügung gestellt, die nun – reichlich verspätet – beginnen, Mordaktionen aus der Zeit der Militärdiktatur aufzuklären. Die Kirche will entschieden mithelfen, die Geschehnisse aufzuarbeiten. Das hat San Salvadors Erzbischof José Luis Escobar Alas angekündigt.
Zwischen 1980 und 1991 kamen bei den Kämpfen zwischen Armee, linker Untergrundbewegung und rechtsgerichteten Todesschwadronen vermutlich an die 80000 Menschen ums Leben. Eines der größten Massaker geschah 1981 in El Mozote. Dort ermordeten Regierungssoldaten um die 900 Zivilisten, die der Zusammenarbeit mit der Guerilla verdächtigt worden waren. Mit diesem Massenmord befasst sich die Justiz erst jetzt eingehend. Die Kirche hat dazu viele Zeugenaussagen und vielfältige weitere Informationen gesammelt.