Weil der Staat Israel keine zivilrechtliche Trauung kennt und diese auch weiterhin nicht einführt, ist nichtreligiösen Menschen in dem Land das Heiraten verwehrt. Meistens reisen die betroffenen Paare nach Zypern oder Amerika. Die Hoheit in Personenstandssachen liegt in Israel bei den Religionsgemeinschaften. Die von den Geistlichen – meist Rabbinern – vorgenommenen Eheschließungen erkennt der Staat an.
Nun wurde unter großer Empörung eine schwarze Liste mit Namen bekannt, die von Rabbinatsgerichten geführt wird. Es handelt sich um Personen, die aus Sicht der Religionsgelehrten als nicht heiratsfähig eingestuft sind. Die anscheinend bereits seit 1954 geführte Liste enthält insgesamt 6787 Namen. Betroffen sind Israelis, die ihre jüdische Religionszugehörigkeit nicht hinreichend belegen können, darunter viele Einwanderer aus der Sowjetunion. Einigen wurde nachträglich der Status als Jude aberkannt, ihre Ehe dadurch ungültig gemacht.