Keiner kann dem Islam ersparen, seine eigene Emanzipation und Aufklärung aus eigener Kraft zu erreichen. „Deshalb sollte man dem Islam nicht durch besondere Zugeständnisse entgegenkommen“, etwa durch die Einführung eines staatlich garantierten Feiertags in Deutschland. Es reicht völlig aus, jeden Muslim willkommen zu heißen, wenn er sich an die Rechtsordnung hält. Entsprechend hat der Berliner Philosoph Volker Gerhardt im „Philosophie Magazin“ Stellung bezogen gegen neuere Vorschläge, die besondere Feiertagsregelungen eigens für Muslime für möglich erachten. Gerhardt sieht jedoch bisher keinen ernsthaften Versuch im Islam, sich aus der „Verklammerung von Religion und Politik zu befreien“. Folge man der Scharia, so gilt die Trennung von Staat und Religion als verwerflich. „Die Bedingung eines jeden Glaubens, nämlich die Freiheit, ihn auch aufzugeben, ist nicht gewährleistet.“ Zudem verwerfen islamische Geistliche aus aller Welt den Vorrang des Menschenrechts, worin ihnen viele muslimische Politiker folgen.
Gerhardt räumt ein, dass ein islamischer Feiertag das Gefühl für religiöse Traditionen im Christentum vertiefen helfen könnte, weil die Pluralität religiöser Lebensformen die Aufmerksamkeit für den eigenen Glauben zu stärken vermag. Ihm wäre es allerdings lieber, wenn der Versuch solchen Entgegenkommens zunächst „gegenüber den jüdischen Mitbürgern gemacht worden wäre“. Das Judentum gebe uns überzeugende Gründe zu sagen, dass es „zu Deutschland gehört“.