Das erste orthodoxe Kloster in Österreich wird jetzt doch in Sankt Andrä am Zicksee im Burgenland gebaut. Das teilte die Diözese Eisenstadt – zu ihr gehört der Ort – mit. Das neue Kloster soll für die orthodoxen Christen Österreichs spirituelles Zentrum und Wallfahrtsort sein, erklärte der orthodoxe Metropolit von Österreich, Arsenios Kardamakis. Ein Vierteljahrhundert nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ solle das Kloster zudem „der ganzen Welt ein starkes Symbol für ein Europa des Glaubens, des Geistes, des Friedens und der Versöhnung sein“.
Für die katholische Diözese Eisenstadt sprach Bischof Ägidius Zsifkovics von einem „großen Tag für die Ökumene, das Burgenland und Europa“. Das Bistum komme dadurch dem Auftrag von Papst Johannes Paul II. nach, „im Herzen Europas stets eine christliche Brücke in den Osten zu sein“. Dazu hatte der heiliggesprochene Papst 1988 bei seinem Besuch im Burgenland aufgerufen.
Im April 2017 hatte der Metropolit der Gemeinde noch mitgeteilt, man werde für das Kloster ein anderes Grundstück suchen. Grund dafür sei die Verbreitung von Falschmeldungen und teils „Feindseligkeiten“ gegen das Kloster durch eine Minderheit im Ort. Woher die Feindseligkeiten kamen, blieb weitgehend im Dunkeln. Im Juni erzwangen Kritiker des Projekts eine Volksabstimmung. Dabei sprachen sich rund sechzig Prozent der Bevölkerung in Sankt Andrä für den Bau aus. Auch der Bürgermeister der Gemeinde, der im Herbst dieses Jahres neu ins Amt gekommen ist, hatte sich stets eindeutig für das Kloster ausgesprochen.