Günter Rombold, der 92-jährig in Linz gestorben ist, war einer der einflussreichsten Vermittler zwischen zeitgenössischer Kunst und Kirche im deutschsprachigen Raum: als Hochschullehrer, Priester, Seelsorger, Publizist und Kunstsammler sowie als Redakteur und Herausgeber der ökumenisch verantworteten Zeitschrift „Kunst und Kirche“. Er warb unter Christen für eine neue Offenheit gegenüber der autonomen Kunst, deren Bildsprache mitunter fremd, aber doch erhellend sei. Er war hoch angesehen auch bei denjenigen Künstlern, die wenig mit der Kirche verbindet. Wenn die Kirche sich wieder mit der zeitgenössischen Kunst einlässt, so Rombold, kommt in der Glaubensgemeinschaft „das freie Wehen des Geistes“ zum Vorschein. Einem großen Leserkreis erschloss er mit dem Buch „Christus in der Kunst des 20. Jahrhunderts“, wie lebendig sich die freie Kunst mit der Christusgestalt auseinandergesetzt hat.