Das jüdische Lichterfest Chanukka, das in der vergangenen Woche gefeiert wurde, ist mehr und mehr zu einem gemischtreligiösen Event geworden, zu dem auch Nichtjuden eingeladen werden. Die Jerusalemer Stadtregierung nutzte dieses Fest erneut, um damit Touristen anzulocken.
Dagegen hat Avigdor Nebenzahl, der ehemalige Oberrabbiner des jüdischen Altstadtviertels von Jerusalem, Stellung bezogen. Chanukka sei ein betont religiöses Fest ausschließlich der Juden, in Erinnerung an die Weihe des zweiten Jerusalemer Tempels 164 vor Christi Geburt. Das Gotteshaus war zuvor von syrisch-hellenistischen Eroberern durch „Götzendienst“ und griechische Götterstatuen geschändet worden. Das Chanukka-Fest sei aus dem Kampf der Hasmonäer gegen derartige bildliche Darstellungen entstanden. Die Jerusalemer Stadtverwaltung verdränge den exklusiven religiösen Charakter und spreche nur noch von einem interreligiösen Kerzenanzünden und einer „Straßenparty“ mit Rabbinern und Priestern, so Nebenzahl in einem Protestschreiben an die verantwortlichen Behörden.