Immer mehr Musliminnen suchen Rat bei Stellen der katholischen Schwangerschaftsberatung. Diese Zunahme hängt vor allem mit den stark gestiegenen Flüchtlingszahlen zusammen. Über die Hälfte der Ratsuchenden hatte 2016 einen Migrationshintergrund, gut ein Drittel war muslimischen Glaubens. Katholiken machten nur noch knapp ein Drittel aus.
Durch den Ausstieg der katholischen Kirche aus der Schwangerenkonfliktberatung hat sich das Profil der katholischen Beratungsstellen geändert. Sie setzen stärker auf frühe Hilfen für Schwangere und junge Mütter, Beratung bei Pränataldiagnostik oder sexualpädagogische Angebote. Für die Musliminnen ist eine andere Eigenschaft entscheidend. Sie wählen die katholischen Einrichtungen bewusst wegen deren Wertegebundenheit aus, erklärt Sabine Fähndrich in der Zeitschrift „Neue Caritas“.