Der australische Regierungsbericht über Kindesmissbrauch, der den Zeitraum zwischen 1950 und 2009 betrifft, belegt eine massive Abwehrhaltung von „Geheimnistuerei und Selbstschutz“ in der Gesellschaft, der vielen Opfern sowie deren Familien unnötiges Leid zugefügt hat. Die Lage sei geprägt von „mannigfaltigem und andauerndem Versagen“ beim Schutz von Kindern. Das hat der Vorsitzende der Kommission, Philip Reed, erläutert. Etwa 60000 Personen könnten nun Anspruch auf Entschädigung geltend machen. Erzbischof Denis Hurt von Melbourne wiederholte seine bereits früher geäußerte „bedingungslose Entschuldigung für das Leid der Betroffenen“, denen Gerechtigkeit widerfahren müsse, und bat im Namen der Kirche um Vergebung.
Die 2013 eingesetzte Kommission hat Aussagen von mehr als 8000 Missbrauchsopfern angehört. Hinzu kamen schriftliche Aussagen, etwa 4000 sind nun anonymisiert veröffentlicht. Demnach wurde ein Großteil der Betroffenen in kirchlichen Einrichtungen von Geistlichen, Erziehern, Lehrern missbraucht. Aber auch Sporttrainer, Pflegepersonal und Ärzte, Polizisten und Gefängniswärter waren Täter.