Dass liturgische Kleidung oft aus antiker Alltagsmode hervorging, ist bekannt. Eine geplante Ausstellung im Metropolitan Museum of Art in New York macht deutlich, dass dieser Transfer auch in der umgekehrten Richtung geschieht, dass also auch Gottesdienst-Kleidung die Mode beeinflusst. Gezeigt werden dazu liturgische Gewänder – viele davon verlassen für die Schau erstmals die Vatikanischen Museen – sowie Designer-Roben etwa von Valentino, Dolce&Gabbana oder Coco Chanel.
Christliche Kunst und Kultur haben Modemacher bei ihren Kreationen immer wieder inspiriert, und zwar unabhängig davon, ob die Designer gläubig waren oder nicht. Das erklärte Andrew Bolton, der die Ausstellung, die ab Mitte Mai zu sehen ist, zusammengestellt hat. In beiden textilen Welten gehe es schließlich um Schönheit. Um dem Vorwurf der Pietätlosigkeit zu entgehen, werden die modischen Kleidungsstücke in der Ausstellung übrigens nicht direkt neben den liturgischen Gewändern präsentiert.