Paulus schreibt im zweiten Korintherbrief: „Denkt daran: Wer kärglich sät, wird auch kärglich ernten; wer reichlich sät, wird reichlich ernten. Jeder gebe, wie er es sich im Herzen vorgenommen hat, nicht verdrossen und nicht unter Zwang; denn Gott liebt den fröhlichen Geber“ (9,6f). Dieses Wort und das Gleichnis vom Sämann ermutigen dazu, mich selbst zu investieren, mich ins Leben anderer zu säen, nichts aufzubewahren für den besonderen Moment, der dann vielleicht nicht kommt. Von dieser Großzügigkeit jenseits der Frage, was ich zurückbekomme, leben wir. Im christlichen Glauben steht Jesus für diese Liebe, sein Leben zu geben für die Freunde (Joh 15,13), selbst zum Samenkorn zu werden.
Claudia Nietsch-Ochs in: „Heute habe ich frei“ (Topos plus, Kevelaer 2017)