Zeichen der Gegenwart GottesEwiges Licht

In vielen Synagogen gibt es das ewige Licht, eine fortwährend brennende Lampe, die ihren Ort über dem Tora-Schrein hat. Sie erinnert an die Menora im einstigen Jerusalemer Tempel. Dieser siebenarmige Leuchter brannte Tag und Nacht, um die Gegenwart Gottes anzuzeigen (vgl. Ex 27,20; Lev 24,2).

Auch in katholischen Kirchen brennt in der Nähe des Tabernakels ein ewiges Licht. Das Kirchenrecht sieht vor, dass „vor dem Tabernakel, in dem die heiligste Eucharistie aufbewahrt wird, ununterbrochen ein besonderes Licht brennen muss, durch das Christi Gegenwart angezeigt und verehrt wird“. Der rote Schein ist freilich nur Gewohnheit, keine Vorschrift.

Die Bezeichnung „ewiges Licht“ bezieht sich aber nicht nur auf den Umstand, dass diese Lampe dauerhaft brennt, solange sich konsekrierte Hostien im Tabernakel befinden, sondern der Name hat auch eine geistliche Dimension. Er nimmt Bezug auf den Propheten Jesaja (60,19): „Bei Tag wird nicht mehr die Sonne dein Licht sein, und um die Nacht zu erhellen, scheint dir nicht mehr der Mond, sondern der Herr ist dein ewiges Licht, dein Gott dein strahlender Glanz. Deine Sonne geht nicht mehr unter und dein Mond nimmt nicht mehr ab; denn der Herr ist dein ewiges Licht, zu Ende sind deine Tage der Trauer.“

Auch an die berühmte alttestamentliche Erzählung von der Berufung Samuels muss man denken. Es ist eine Geschichte der Hoffnung. Sie spielt zu einer Zeit, in der es der Glaube schwer hat: „In jenen Tagen waren Worte des Herrn selten; Visionen waren nicht häufig“ (1 Sam 3,1). Aber, so heißt es weiter, „Gottes Lampe war noch nicht erloschen“ (1 Sam 3,3). Mit der Berufung Samuels beginnt der Weg eines großen charismatischen Führers Israels, über den Jahre später gesagt wird: „Ganz Israel erkannte, dass Samuel als Prophet vom Herrn beglaubigt war.“ Die ewigen Lichter in Synagogen und Kirchen erinnern also daran, dass Adonai, der Herr, ein geschichtsmächtiger Gott ist, in der Geschichte wirkt.

Fünfter Sonntag der Fastenzeit (B), 18. März 2018

1. Lesung: Der neue Bund im Herzen des Menschen (Jer 31,31–34).

2. Lesung: Gott wirkt das Heil für alle, die ihm folgen (Hebr 5,7–9).

Evangelium: Das Weizenkorn, das stirbt, bringt reiche Frucht (Joh 12,20–33).

An Den WErktagen

Mo., 19.3.: Hl. Josef, Bräutigam der Gottesmutter Maria, 1. Les.: 2 Sam 7,4–5a.12–14a.16; 2. Les.: Röm 4,13.16–18.22, Ev.: Mt 1,16.18–21.24a oder Lk 2,41–51a.

Di., 20.3.: Dienstag der fünften Fastenwoche, Les.: Num 21,4–9, Ev.: Joh 8,21–30.

Mi., 21.3.: Les.: Dan 3,14–21.49.91–92.95, Ev.: Joh 8,31–42.

Do., 22.3.: Les.: Gen 17,1a.3–9, Ev.: Joh 8,51–59.

Fr., 23.3.: Les.: Jer 20,10–13, Ev.: Joh 10,31–42.

Sa., 24.3.: Les.: Ez 37,21–28, Ev.: Joh 11,45–57.

Stundengebet: Erste Psalmenwoche.

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