Der Bischof des zentralbrasilianischen Bistums Formosa, José Ronaldo Ribeiro, sowie vier Priester und weitere Personen sind verhaftet worden wegen Veruntreuung von Geld im großen Stil. Über Strohmänner seien Kirchenfinanzen, insbesondere Spenden von Gläubigen, in einen Viehzuchtbetrieb und eine eigene Lottoannahmestelle umgeleitet worden. Seit dem Amtsantritt des Bischofs 2014 hätten sich die Ausgaben des Bischofssitzes versiebenfacht. Der Bischof habe einen Priester und einen Anwalt beauftragt, mögliche Zeugen der üblen Manipulationen einzuschüchtern.
Bereits in dem zuvor von Ribeiro geleiteten Bistum Janauba gab es finanzielle Skandale und den Verdacht auf Veruntreuung. Er hatte dort seinen Bruder als Finanzleiter des Bistums eingesetzt und im Bischofshaus angeblich Minderjährige wohnen lassen, die sich während der Eucharistiefeiern als Taschendiebe betätigten, was auf Videos nachgewiesen ist. Die damaligen Ermittlungen verliefen jedoch ergebnislos.