Die wissenschaftliche Theologie und die kirchliche Arbeit in den Gemeinden entwickeln sich immer weiter auseinander. Das hat die Baseler Theologin Christina Aus der Au kritisiert. Den Pfarrern bleibe immer weniger Zeit, theologisch zu arbeiten, und die akademische Theologie verliere die Gemeinden aus dem Blick.
Wissenschaft und Praxis gehörten jedoch zusammen, sagte die ehemalige Präsidentin des Evangelischen Kirchentags. „Wir müssen an den Universitäten eine Theologie betreiben, die einen Gemeindebezug hat.“ Dabei dürfe die Theologie nicht zur bloßen Religionswissenschaft oder Kulturwissenschaft werden. Zudem sollten die Theologen an den Universitäten die Grenzen ihres Faches nicht verschwimmen lassen, beispielsweise indem sie sich der Philosophie, der Psychologie oder der Orientalistik annähern, um etwa mehr Drittmittel einstreichen zu können.
Die Pfarrerinnen und Pfarrer forderte Christina Aus der Au auf, sich mit Kollegen über Bibeltexte und wissenschaftliche Diskurse auszutauschen sowie regelmäßig Universitätsprofessoren zum Gespräch in die Gemeinden einzuladen.