„Christlicher Glaube und Judenfeindschaft schließen einander aus.“ Das hat der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland angesichts der jüngsten antisemitischen Vorfälle und Übergriffe erklärt. Das Gremium rief dazu auf, besonders feinfühlig gegenüber jeder Form von Judenfeindschaft zu sein. „Antisemitismus ist Gotteslästerung.“
Im Skandal um den Musik-Preis „Echo“ wurde unterdessen bekannt, dass allein die katholische Vertreterin im Ethik-Beirat, Uta Losem vom „Katholischen Büro“ in Berlin, gegen die Verleihung an zwei umstrittene Rap-Musiker gestimmt hat, die in ihren Texten Opfer des Holocaust verhöhnen. Alle anderen sechs Mitglieder – auch der Vertreter der evangelischen Kirche – hatten hingegen erklärt, die künstlerische Freiheit werde „nicht so wesentlich übertreten …, dass ein Ausschluss gerechtfertigt wäre“. Der Ethik-Beirat beim „Echo“-Preis unterstützt beratend die Jury, wenn ein für die Auszeichnung vorgesehener Musiker wegen seiner Person oder seiner Werke sehr umstritten ist.