Wegen der vielen Scheidungen starten viele französische Bistümer Initiativen zur Vorbereitung auf die Ehe und zur Begleitung von Ehepaaren. Auch Geschiedene und Wiederverheiratete sollen seelsorglich besser betreut werden. Anders als oft vermutet, sei dieser Gruppe die Zulassung zur Kommunion gar nicht so wichtig. Sie wollten vielmehr in der Kirche über ihre leidvolle Lage sprechen und einen neuen Platz in der Gemeinschaft finden. Allerdings fehle es den Geistlichen oft an Zeit oder einer entsprechenden Ausbildung, heißt es in der Tageszeitung „La Croix“. Spezielle psychologische wie geistliche Schulungen für die Familienseelsorger sollen abhelfen.
Gerard Bourmault, pastoraler Mitarbeiter im Bistum Annecy sagte: Das Schreiben „Amoris laetitia“ von Papst Franziskus über Ehe und Familie sei nicht so begeistert aufgenommen worden wie seine Umweltenzyklika „Laudato si’“. Es wird wohl noch dauern, bis die Gemeinden zu wiederverheirateten Geschiedenen „gastfreundlicher“ sein können, als es heute der Fall ist.